5. ABREISE COSTA RICA

Besonders schwer fiel mir aber der Abschied von einer ganz bestimmten Familie, in welcher mich die Oma sehr in ihr Herz geschlossen hatte. Viele Freunde könnte ich bestimmt in ein paar Jahren wiedersehen, doch von der Oma war der Abschied endgültig, da sie krank ist. Das war sehr traurig.

Und so musste ich mich also am Montag, 11. September auf den Flughafen machen, ohne dass mir auch nur im Geringsten danach war, abzufliegen. Und als ob es ein Zeichen wäre, ist meine Maschine dann auch fast nicht gestartet. Zuerst dachte ich, ich bekäme keinen Sitzplatz, denn der Flieger war überbucht und ich wurde gebeten zu warten bis alle Personen mit Sitzplatzreservierung eingecheckt hatten, um zu sehen, was noch übrig blieb. Das war sehr spannend und ich malte mir bereits aus, noch ein paar Tage in Costa Rica bleiben zu „müssen“. Dann erhielt ich aber doch ein Ticket und konnte einchecken.

Als das Flugzeug pünktlich losrollen wollte, fiel der Strom aus und es wurde stockdunkel, da draußen bereits die Sonne untergegangen war. Nur die Notfalllichter leuchteten. Zum Glück war ich viel zu traurig und mit Gedanken an die vergangenen Wochen zu beschäftigt, als dass mich der Stromausfall beunruhigt hätte. Die Dame neben mir wurde aber offensichtlich etwas nervös. Das Licht ging dann noch dreimal an und wieder aus bis der Pilot verkündete, dass die Stromquellen ausgefallen seien und wir auf eine externe Stromquelle warten müssten, die dem Flugzeug Starthilfe geben würde.

Um die Batterie zu schonen, wurde alles abgestellt und wir saßen im Dunkeln ohne Klimaanlage. Nach einer halben Stunde begann es warm und stickig zu werden und die Stewardessen verteilten Wasser. Dann ging das Licht an und wieder aus und an und wieder aus. Der Pilot meldete, dass die externe Stromquelle nicht funktioniert hätte und wir auf ein neues Gerät warten müssten. Wie beruhigend.

Langsam fingen wir an, uns von unnötigen Kleidungsstücken zu befreien, denn es wurde sehr warm. Der zweite Versuch glückte und nach 50 Minuten lief die Maschine wieder. Alle waren froh, dass die Klimaanlage wieder funktionierte und wir endlich auf die Startbahn rollen konnten. Der Pilot entschuldigte sich vielmals für den „cold start“ und beruhigte uns, dass wir nun aber bestimmt keine Probleme bis Kuba hätten. Dort sollten wir zwischenlanden, um einige Passagiere aufzunehmen und zu tanken. Tatsächlich war der Flug bis Kuba problemlos.

In Kuba dann aber wieder dasselbe Spielchen, nur dass wir insgesamt 1,5 Stunden ohne Strom am Boden standen und uns wirklich das Wasser herunterlief und die Stewardessen mit dem Wasser verteilen gar nicht mehr nachkamen. Endlich funktionierte dann die Starthilfe auch hier und wir konnten erneut abheben. Der Flug war recht ruhig, bis auf die Turbulenzen, die wir einem Hurrikan zu verdanken hatten. Doch ich war zu müde, um mir etwas aus dem Wackeln zu machen und schlief einfach weiter.

 

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