1. ANKUNFT MEXICO CITY

Hola liebe Freunde und Verwandte!

Zweieinhalb Wochen sind seit meiner Abreise bereits vergangen und es wird höchste Zeit, Euch mal „ein wenig“ von meinem Leben in Mexiko zu berichten!

Am 22. April stand ich in meiner vollen Backpacker-Ausrüstung am Münchner Flughafen und checkte für meinen Flug nach Mexico City ein. Meine Vorurteile gegenüber der Fluggesellschaft Iberia bestätigten sich gleich auf dem zweieinhalbstündigen Flug nach Madrid: Der Service ließ extrem zu wünschen übrig. Für alle Getränke, Snacks und Speisen wurde Geld verlangt, ja nicht einmal ein Glas Wasser konnte man umsonst bekommen! Als ob der Flug nicht schon teuer genug gewesen wäre! Doch ein Mädel aus dem Schwabenländle hat für solche Notfälle natürlich vorgesorgt, und so lehnte ich mit einem freundlichen Lächeln Getränke und Speisen ab und packte, kaum dass die Stewardess vorbei war, grinsend meine eigene Brezel, Orangensaft und Süßigkeiten aus! Die Haribo-Tropenfrüchte hatte ich meiner Freundin Sylvi zu verdanken und ihrem traditionellen Flugzeug-Vesper-Päckle, das ich zum Abschied bekommen hatte. Für die Verschönerung meines
Fluges noch mal ein dickes Dankeschön an Dich, Sylvi!

In Madrid ging mein nächster Flieger erst um zwei Uhr nachts weiter und so machte ich es mir auf den Sitzbänken bequem und schlief tief und fest bis ich irgendwann an lauten Durchsagen aufwachte und feststellte, dass schon fast alle Passagiere an Board waren. Totmüde schleppte nun auch ich mich ins Flugzeug und schlief sofort wieder ein. Nach einem überaus ruhigen, 12-stündigen Flug kam ich am Freitagmorgen bei strahlendem Sonnenschein in Mexico City an und erhielt in Rekordzeit mein Gepäck.

Nun kam der etwas schwierigere Teil meiner Anreise auf mich zu. Ich musste vom Flughafen aus zu dem richtigen Busbahnhof gelangen, um einen Bus nach Oaxaca zu bekommen. Da ich ja aber noch kein Wort Spanisch sprach, war das alles nicht so einfach und so musste ich die Erfahrung machen, dass der simple Kauf eines Tickets für die Metro auf einmal zur größten Herausforderung werden kann. Doch schließlich stand ich mit meinem ganzen Gepäck im morgendlichen Gedränge in der Metro und fuhr quer durch Mexico City.

Ich fühlte mich ein bisschen unwohl, vor allem als die ersten Mexikaner mit Mund- und Nasenschutz einstiegen und ich mich unwillkürlich fragen musste, ob ich vielleicht von irgendeiner frisch ausgebrochenen Krankheit in Mexiko’s Hauptstadt wissen sollte?! Im Nachhinein erfuhr ich, dass viele Mexikaner diesen Schutz wegen dem Smog tragen. Doch das war mir in diesem Moment natürlich nicht klar gewesen. Ich musste während der Fahrt die Metrostationen genau verfolgen, da ich bis zum Busbahnhof – oh Freude – dreimal umsteigen durfte! Und das war mit meinem Gepäck wirklich ein ganz besonderer Spaß, da ich meistens von der unterirdischen Metro, in die auf Hochschienen umsteigen musste oder umgekehrt! Ich weiß nicht wie viele Hundert Stufen ich mich rauf und runter geschleppthabe bis ich endlich am Busbahnhof ankam.

Dort musste ich dann zu meiner großenFreude feststellen, dass die Frau an der Info im Flughafen mich zum falschen Busbahnhof geschickt hatte, denn hier fuhr weit und breit kein Bus nach Oaxaca ab!! Ich war für einen Moment echt den Tränen nahe, denn ich wusste, dass nur ein einziger Bus morgens um zehn Uhr abfuhr und ich nun kaum noch Hoffnung haben konnte, diesen zu erwischen. Ich nahm meinen Reiseführer und den Metroplan heraus und versuchte mir eine Route zu dem anderen Busbahnhof der Stadt zu überlegen. Ich musste natürlich wieder mehrmals die Metro wechseln und weitere Hunderte Stufen auf- und absteigen. Meine Schultern schmerzten unter meinem schweren Rucksack, doch ich schaffte es schließlich, um zehn Minuten vor Zehn den richtigen Busbahnhof zu erreichen, fand auf Anhieb die Busgesellschaft, nach der ich gesucht hatte und konnte doch tatsächlich noch einen Platz im Bus bekommen! Ich wäre der Ticketfrau am liebsten um den Hals gefallen!!!

Überglücklich, erleichtert und vor allem fix und fertig saß ich fünf Minuten später also doch noch im richtigen Bus und war unterwegs nach Oaxaca. Ich konnte es kaum glauben, dass ich es nach über 2 Stunden Umherirren in Mexico City doch noch pünktlich zu meinem Bus geschafft hatte. Ich lehnte mich zurück, entspannte mich und genoss die folgenden 6,5 Stunden, in denen ich einfach nur dasitzen und ausruhen konnte. Der Bus fuhr im Prinzip ausschließlich auf einer Hochstrasse durchs Gebirge und die Landschaft sah während der ganzen Fahrt gleich aus. Alles ist furchtbar trocken hier, ich sah viele Kakteen und hier und da lag ein Mexikaner unter einem schattenspendenden Baum und nebem ihm stand sein kleiner grauer Esel. Echt wie im Bilderbuch! Aber wir kamen auch an einigen Slums vorbei, bzw. an Müllhaltestellen, neben denen die armen Menschen ihre Kartonhütten aufgebaut hatten. Wir fuhren durch keine größere Stadt und ich begriff so langsam, dass zwischen Mexico City und Oaxaca wohl gar keine größere Stadt existierte.

 

1. Ankunft Mexico City
3. Sprachschule
5. Mitla - Hierve el agua

2. Ankunft Oaxaca
4. Tlacolula - Yagul
6. Eindrücke von Oaxaca