2. COFFS HARBOUR

Schließlich bin ich in Richtung Norden aufgebrochen und genoss zwei herrliche Sommertage an den schönen Stränden von Newcastle. Leider schlug das Wetter aber Ende der Woche um und ich hatte in meiner nächsten Stadt – Port Macquarie – Dauerregen und konnte weder an den Strand noch in die Stadt. Das war sehr schade, weil ich nur einen einzigen Tag hier verbrachte und aufgrund des Regens eigentlich gar nichts von der Stadt gesehen habe.

Am 12. Januar bin ich nach Coffs Harbour gefahren. In einem kleinen Vorort – Sandy Beach – wohnt eine australische Familie, deren Tochter Jacqui ich letztes Jahr in Deutschland auf einer Geburtstagsparty kennen gelernt habe, und die mich schon damals zu sich nach Hause eingeladen hat. Diese Familie wohnt in einem sehr schönen Haus ganz oben auf einem Berg, von wo aus man den ganzen Ort überschauen kann und einen wunderbaren Blick aufs Meer hat. Gleich hinterm Haus schließt sich ein großes Waldstück an, das im Besitz der Familie ist. Sie haben es gekauft, damit zum einen niemand anderes bei ihnen auf dem Berg bauen kann und damit zum anderen die Tierwelt erhalten bleibt. Der Wald ist voll von Kängurus, Schlangen und Spinnen und dementsprechend belebt sind auch Haus und Garten! Ich bekam jeden Tag mindestens 4 Kängurus zu Gesicht, die fröhlich durch den Garten an der Terrasse vorbeihüpften, um frisches Gras zu fressen.

Unterm Dach wohnt eine große Schlange, die die Ratten frisst und deshalb dort wohnen darf und nicht vertrieben wird. Im Haus selbst sieht man natürlich sehr viele Spinnen und ich machte persönlich Bekanntschaft mit einer Wolf Spider, die nicht ganz ungefährlich ist. Die giftigste Spinne der Welt ist vor ein paar Jahren durch das Wohnzimmer der Familie gelaufen und wurde von dem Vater gefangen und getötet. Nun ist sie in einem Glas und ich konnte sie bestaunen. Neben dieser Spinne bewahrt die Familie auch noch Skorpione im Glas auf, welche sie einst in der Küche hatten. Zum Glück habe ich all diese Tiere nur tot gesehen.

In meinem Zimmer, wie in den meisten Räumen des Hauses, hielt sich regelmäßig ein etwa 15 cm großer Gecko (so eine Echse) auf. Diese Tiere sind absolut harmlos und sitzen nur an Steinwänden und interessieren sich gar nicht für uns Menschen. Trotzdem hat es mich am Anfang Überwindung gekostet neben diesem Gecko an der Wand zu schlafen. Aber ich hatte mich an all diese Tiere im und um das Haus schnell gewöhnt und sah es rasch als selbstverständlich an, nie „allein“ in einem Zimmer zu sein. Irgendwo krabbelt und raschelt halt fast immer was.

Jacqui und ich hatten sturmfrei, da ihre Eltern gerade in den USA sind. Leider regnete es von Montag bis Freitag fast ununterbrochen und wir konnten nur 2 Mal an den Strand gehen. Da ihr Auto kaputt war und wir auf dem Berg mehr oder weniger isoliert wohnten, verbrachten wir also fast die ganze Zeit zu Hause, tratschten stundenlang, backten Kuchen und machten einfach einen auf faul. Das war eigentlich auch mal richtig schön und ich genoss diese gemütlichen Tage sehr. Jacquis Freunde kamen regelmäßig vorbei und wir kochten zusammen oder machten Videoabend. Wir hatten richtg viel Spaß zusammen und ich fand es herrlich, mal ausschließlich mit Australiern zusammenzusein.

 

1. Ankunft Sydney
3. Surfers Paradise - Fraser Island

2. Coffs Harbour
4. Abreise Brisbane