2. LAGO ATITLAN
Am Samstag ging’s dann weiter: nächstes Ziel war der Atitlan See, der auch zwischen Vulkanen liegt und traumhaft schön ist.
Um den See herum hat es viele Dörfer, die man alle nur mit dem Boot von Panajachel aus erreichen kann.
Die Orte sind ganz unterschiedlich, zum Teil ohne Elektrizität, manche sind richtig zum Ausspannen, Yoga machen, Massagen bekommen..., und andere sind wieder die reinsten Party-Orte, wo es nur so von Kriminalität, Drogen und vielen ekligen, dreckigen Hostels wimmelt. Da ich über diese Orte viel Abschreckendes gehört hatte, zog ich es vor, mal zwei Tage ohne Strom und warmes Wasser zu leben und richtig auszuspannen.
Das Hostel, in dem ich gewohnt habe, ist total urig, unheimlich gemütlich und alle leben dort wie eine große Familie zusammen.
Wenn es dunkel wird, werden überall Kerzen angezündet und es entsteht eine ganz heimelige Atmosphäre. An einem Tag in der Woche verkleiden sich abends alle (was albern klingen mag, aber wirklich lustig ist) und es wird gegrillt, Musik gemacht und getanzt. Wir hatten unheimlich viel Spaß und ich hab furchtbar nette Leute kennen gelernt und auch den Israeli aus Antigua wieder getroffen.
Schließlich habe ich mir dann noch San Marcos angeschaut und schlief dort in einer winzigen Hütte mitten im Regenwald.
Es gab dort einfach gar nichts anderes als diese kleinen Hütten mit Strohdach (sehr spannend, wenn es schüttet!). Dort durfte ich dann auch zum ersten Mal (hatte es ja schon fast vermisst) mit all den lieben Krabbeltieren Bekanntschaft machen, die aufgrund des Gewitters lieber mir in meinem Hüttchen Gesellschaft leisten wollten als draußen nass zu werden.
San Marcos ist so ziemlich das ärmste Plätzchen, das ich bisher gesehen habe, doch die Menschen strahlen einem auf der Straße trotzdem entgegen und grüßen freundlich. Sie kennen nichts anderes und sind glücklich und zufrieden mit dem, was sie haben. Das regt zum Nachdenken an...
Dieser kleine Bub spielt selig auf der Straße.
