3. NAPIER

Über Weihnachten war ich eine Woche in einer Gastfamilie in Napier, die zwei Söhne in meinem Alter und einen chinesischen Austauschschüler hatten.

Die ganze Familie war einfach reizend und ich fühlte mich schon nach einer Stunde wie zu Hause. Sowohl die Eltern als auch die Jungs machten einige kurze Ausflüge mit mir in die Umgebung Napiers und brachten mich an Plätze, an die ich normalerweise nie gekommen wäre. Die Mutter war so eine richtige „Mama“ und der Vater war stets zu Scherzen aufgelegt und versuchte mich am laufenden Band irgendwie reinzulegen.

Ich habe sehr viel gelacht in den Tagen bei der Familie und genoss es auch sehr, mal wieder in einem eigenen Zimmer in einem großen Bett zu schlafen. Ganz zu schweigen von dem leckeren Essen, das ich natürlich bekommen habe! Ich wusste ja schon gar nicht mehr wie lecker Kartoffeln und Fleisch sein können! Als Backpacker greift man halt doch fast täglich zu Nudeln und Soße und wenn man mal Gemüse hat, ist das schon ein richtiges Highlight. Ich wurde also rundum schwer verwöhnt, ja ich bekam sogar kleine Geschenke zu Weihnachten.

An Heilig Abend ging ich mit der Mutter in die Midnight Mess, die im Gegensatz zu daheim in Neuseeland tatsächlich um Mitternacht gefeiert wird. Die Stunde in der Kirche war schließlich die einzige Stunde, in der ich mich richtig weihnachtlich gefühlt habe. Denn hier wird Heilig Abend nicht gefeiert, sondern es gibt die Geschenke am 25. morgens und bei über 30 Grad war es auch an den Feiertagen nie weit her mit Weihnachtsstimmung. Am 2. Weihnachtsfeiertag sind wir alle zu der Verwandtschaft der Mutter gefahren und haben dort auch eine Nacht geschlafen.

Das hat mir richtig gut gefallen, denn bisher habe ich in den Hostels natürlich schon unendlich viele Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt, aber mit Kiwis hatte ich nie wirklich viel zu tun. (Die Neuseeländer nennen sich ja Kiwis, was schon zu Verwirrungen geführt hat, weil es gibt hier die Kiwi Frucht und den Kiwi Vogel und auch die Einheimischen, die sich Kiwis nennen... Aller guten Dinge sind halt drei!) Wir grillten ganz lecker und hatten Unmengen von Kuchen und ich glaube, ich habe selten so viel gegessen, aber ich dachte mir eben die ganze Zeit, „Claudi, wer weiß, wann du so etwas Gutes wieder zu essen bekommst!“ *haha*

 

1. Ankunft Auckland - Rotorua
3. Napier

2. Taupo
4. Wellington - Abreise Auckland